12.06.2018

Grubenberg-Jam im Zeichen von Blues und Sack‘n’Roll

Am Samstagabend, 9. Juni 2018 gab die hochkarätige Formation «Grand Cannon» anlässlich der Konzertreihe «Jam» ein Stelldichein in der bis auf den allerletzten Sitzplatz belegten Gaststube der Grubenberghütte.

Die legendäre Band «Pfuri, Gorps und Kniri» hatte 1979 mit ihrem Auftritt am Eurovision Song Contest europaweit für Furore gesorgt. Bandleader Pfuri Baldenweg ist auch mit über 70 Jahren eine «musikalische Wundertüte». Das Arsenal an Verstärkern, Lautsprechern sowie Instrumenten, mit welchem er und seine aktuellen Bandkollegen Zach Prather und Franz Amrein auf dem entlegenen Grubenberg eintrafen, war beträchtlich.

Die engen Platzverhältnisse in der Gaststube erwiesen sich für die drei charismatischen Klangkünstler als eine echte Herausforderung und verlangten ihnen einiges an Improvisation ab. Der Effort hat sich definitiv gelohnt und Pfuri & Co. vermochten das Publikum mit ihrem Charme und Witz auf Anhieb zu begeistern.

Alsdann erfüllte sich zum Erstaunen und zur grossen Belustigung der anwesenden Hörerschaft der Raum mit höchst ungewöhnlichen Musikklängen, die durch improvisierte Instrumente wie Giesskanne, Fensterbalken, Werkzeugkiste, Korkenzieher, Heckenschere, Gartenschlauch, Ketten und Rasseln, Waschbrett mit aufgeklebten Keksdosen sowie anderem «Unrat» erzeugt wurden.

Gesanglich untermalt wurden die exotisch anmutenden Special-Effects durch die warmen, sonoren Blues-Stimmen von Pfuri Baldenweg sowie dem US-amerikanischen Gitarristen Zach Prather, derweil der aargauische Multi-Instrumentalist Franz Amrein mit seinem Talent, drei Instrumente (Bassgitarre, Drums sowie Mundharmonika) gleichzeitig zu spielen, für grosses Aufsehen sorgte.

Stilistisch ist «Grand Cannon» ganz klar im Bereich von Blues und Rock’n’Roll unterwegs, wobei die Bezeichnung «Sack’n’Roll» wohl zutreffender ist. Denn beim Rock’n’Roll kommt bei Pfuri häufig ein aufgeblasener Müllsack zum Einsatz, den er in seinen Händen hält und diesen während des Musizierens rhythmisch hin und her bewegt.

Das Repertoire der drei begnadeten Musiker reicht von den legendären Rolling Stones über Big Boss Man und Indiana bis hin zu Eigenkompositionen.

Zur vorgerückten Stunde holte Pfuri zum furiosen Schlusspunkt der diesjährigen Jam-Session aus, indem er die stattliche Kunststoff-Mülltonne, die als zusätzliches Schlagzeug diente, mit heftigen (Keulen-)Hieben traktierte und auf diese Weise den finalen Song mit einem lautstarken Rhythmus auszeichnete.

Dank des glücklichen Umstandes, dass die Band in der Grubenberghütte übernachtete, kamen die Gäste am Sonntagmorgen während ihres Frühstücks ganz unverhofft in den Genuss einer akustischen Blues-Matinée, welche dem perfekt gelungenen «Jam» das berühmte Tüpfelchen auf den I setzte! Freuen Sie sich jetzt schon aufs nächste Grubenberg-Jam im Juni 2019.